Bärlauch

Der Bärlauch (Allium ursinum) ist einer der ersten Frühlingsboten, die wir in der Küche verarbeiten können. Zu finden ist er in feuchten, humusreichen Laub- und Auwäldern, sein knoblauchartiger Geruch ist schon von weitem erkennbar. Die Angst, ihn mit giftigen Doppelgängern zu verwechseln, kann behoben werden, indem man sich seine Blätter genauer anschaut und nur mit der Hand pflückt und nicht etwa büschelweise abschneidet und die Blätter nur im Frühling, vor Mai, sammelt.

Verwechslung Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlose
Rechts: Bärlauch, Mitte: Maiglöckchen, Rechts: Herbstzeitlose
Die Unterschiede sind groß genug, dass sie bei bedachtsamer Sammlung kaum verwechselt werden können. Die Angst ist zumeist unbegründet.

Der Bärlauch gilt als reinigend, harntreibend, blutdrucksenkend und antiseptisch – ein wahrer Alleskönner, der auch den Stoffwechsel ankurbelt und die weit verbreitete Frühlingsmüdigkeit vertreibt. Der Sage nach kommt genau daher der Name: ein Bär, der ganz verschlafen und hungrig nach seinem Winterschlaf aus seiner Höhle torkelte, findet als erste Nahrung Bärlauch und kommt nach dem Verzehr sofort wieder zu seinen „Bärenkräften“.

Außer den Blättern können auch andere Pflanzenteile verwendet werden, die Blütenknospen zum Beispiel in Essig oder Salz eingelegt als Kapern, die Blüten mit ihrem etwas feinerem Geschmack ebenfalls in Essig oder Öl eingelegt oder auch die ausgegrabenen Zwiebel. Grundsätzlich sollte der Bärlauch direkt verarbeitet und konserviert werden, beim Trocknen und Einfrieren verliert er seinen Geschmack fast vollständig.

Neben den klassischen Rezepten wie Bärlauch-Pesto, Butter, Öl usw. kann aus dem kräftigen Kraut ganz einfach eine Tinktur hergestellt werden, die auf natürlichem Wege hilft, den Stoffwechsel anzukurbeln, Blutdruckbeschwerden auszugleichen und auch Völlegefühl abzubauen. Dazu werden einige Blätter grob zerschnitten, in ein Schraubglas gefüllt und mit Alkohol (zb Korn oder Wodka) aufgegossen und mehrere Wochen stehen gelassen. Das Glas sollte regelmäßig geschüttelt werden und immer darauf geachtet werden, dass die Blätter gut mit der Flüssigkeit bedeckt sind. Danach wird die Flüssigkeit abgeseiht und in dunklen Flaschen aufbewahrt. Jeden Morgen auf nüchternen Magen einen Teelöffel davon eingenommen, ist diese Tinktur eine tolle Alternative zu teuren Präparaten aus der Apotheke.

-The Herbal Nerd